Das hat mir niemand über das Leben in NYC erzählt
Nun sind wir schon seit 2 Monaten in unserem neuen Zuhause in Manhattan und boy, das Leben ist hier mal ein paar Umdrehungen intensiver.
Nicht unbedingt so, wie du nun vielleicht denkst. Denn ich erlebe hier viele Dinge, die mich absolut überraschen und verblüffen. Mit anderen Worten, ich hätte nicht gedacht, dass das Leben hier auch so sein könnte.
Was genau ich damit meine?
Morgens zum fröhlichen Vögelgezwitscher aufzuwachen, obwohl wir mitten in einer der lautesten Städte der Welt leben. Hätte ich nicht für möglich gehalten. Bisher hatte ich allerdings auch noch nie eine Wohnung hier, bei der man die Fenster öffnen konnte. Win-win also.
Es mag daran liegen, dass wir aus Berlin kommen, der Hochburg der Unfreundlichkeit. In NYC fällt es daher wohl umso mehr auf: Die Menschen hier sind unfassbar freundlich. Hilfsbereit, liebenswert und achtsam. Auch wenn nicht immer alles 100 % ernst gemeint ist - ein freundliches Gesicht und ein "How are you, darling?" machen einfach doch einen Unterschied.
Das bringt uns gleich zu einem der liebsten Umgangsformen: Jemanden einen Gefallen tun und "God bless you" zurufen. Gerade erst gestern hielt mit ein Mann die Tür auf und segnete mich dann mit diesen Worten und kurze Zeit später winkte uns unsere Vermieterin mit den gleichen Worten zu. Man mag von der Kirche halten, was man will. Ich find´s super. Sich ein kurzer Moment Zeit für einen fremden Menschen nehmen, tut keinem weh und schafft ein Gefühl von Gemeinschaft. Überhaupt fällt mir auf, dass hier mehr darauf geachtet wird, was andere Menschen so machen.
Langsamkeit - Während diese Stadt ein unfassbares Tempo hat und weit über 1.636.268 Einwohner (die Zahl stammt noch aus dem Jahr 2014) wird an jeder Ecke das Tempo wieder gedrosselt. Schlange stehen ist angesagt. Ich nutze das wann immer möglich dazu, mich selbst wieder zu erden und intensiv durchzuatmen. Zwei Dinge intelligent miteinander zu verbinden ist übrigens mein liebster Tricks, um meine Rituale am Laufen zu halten.
Grünflächen - okay, wir sind verwöhnt und haben nicht nur einen Park direkt vor der Nase, sondern auch noch den East River und einen der schönsten Radwege direkt um die Ecke. Mal kurz barfuß auf dem Grün inne halten und dabei von Bäumen und Eichhörnchen umgeben zu sein - das ist ein echtes Geschenk.
Gesundes Essen 24/7 - Nach einer langen Nacht noch Lust auf einen frischen Weizengras-Saft oder Smoothie? Kein Problem, bekommste an einem der nächsten Blocks.
Meditationszentren - In Manhattan und Brooklyn gibt es eine unglaubliche Anzahl an spirituellen Zentren und Orte der Einkehr. Und alle sind mega schön eingerichtet. Man spürt deutlich, dass hier ein neues Gleichgewicht entsteht. Ein gesundes Leben wird nicht mehr nur damit beschrieben, ´ne Saftkur zu machen und Zucker aus deinem Leben zu kicken. Spirituelle Gesundheit und Verbundenheit sind offensichtlich absolut gefragt, wenn man sich das Angebot hier ansieht. #ENDLICH!
Diese Stadt ist unfassbar teuer und lag noch 2015 auf Platz 3 der teuersten Städte der Welt zum Leben. Trotzdem kann man einigermaßen gut durch den Monat kommen, wenn man gute Lunch Deals nutzt, sich bei Whole Foods im Coupon-System anmeldet, zum Farmers Market geht und selbst wieder essen zubereitet. Kompromisse gehören dazu und bringen zugleich neue Möglichkeiten.
Tierliebe - Selten habe ich in einer Metropole so viele Hunde und Katzen gesehen wie in NYC. Gestern kam ein Mann mit einem Papagei auf der Schultern ins Café. Man wundert sich hier über kaum noch etwas. Ich freue mich immer, wenn die Menschen ihren hektischen Laufschritt stoppen, um auf der Strasse einen Hund zu streicheln.
Leute, die an der Straßenecken ins hoch gestreckte Handy sprechen oder lachend die neusten Filter mit anderen testen? Das ist Snapchat - das Nummer 1 Social Media-Tool in NYC. Ich bin ebenfalls angesteckt und mittlerweile hat Snapchat in der Kommunikation mit meinen Freunden Skype abgehängt. Denn ein schnelles, persönlichen "Hallo, ich denke an dich"-Video ist manchmal alles, was man braucht. Drum: Lass uns Freunde auf Snapchat werden und begleite mich in meinem crazy Abenteuer NYC:
Bestimmt wird sich noch einiges ändern, manches hinzukommen, anderes wegfallen. Joshua Rosenthal, Leiter vom Institute of Integrative Nutrition, an dem ich meine Ausbildung mache, sagt über New York: "When people are busy 8 days a week, you know you should change something." Klar, man arbeite hier gefühlt rund um die Uhr, um sich das Leben zu leisten.
Doch mal ehrlich, ich kann mich auch in der absoluten Einöde mega stressen. Es kommt letztendlich darauf an, wie ich den Gegebenheiten begegne. Ob ich nutze, was direkt vor meiner Tür liegt. Mich überraschen lasse.
Bis jetzt erinnert mich New York daran, dass ich nicht so viel annehmen soll, sondern mich lieber vom Leben überraschen lasse. Manchmal sind die Dinge eben ganz anders als sie scheinen.
Mein Mantra für den Tag ist daher:
Ich lerne, geschehen zu lassen.
Machst du mit?
Herzensgrüße
Christina