Drama Baby, Drama!
Eine der wichtigsten Aufgaben in meinem Leben war bisher, durch das äußere Leben hindurchzusehen. Ich bin so stark mit mir selbst verbunden, dass ich schon als Kind die Show und das Drama vieler Menschen nicht verstehen konnte. Warum ist es wichtig, wie grün das Gras bei den anderen ist, was die Nachbarn denken oder wie erfolgreich wir sind?! Dieses Gekünstelte, Unnatürliche war mir viel zu abstrakt. Solch zwischenmenschliche Showeinlagen bewirkten in mir, dass ich viele Menschen einfach nicht ernst nehmen konnte und auf Abstand ging, wenn mein Gegenüber ins Profilieren abwanderte, statt authentisch und natürlich zu sein.
Im Gegenzug fühlte ich umso intensiver, wenn Menschen sich auf ihre Emotionen einließen, wahrnahmen, was um sie herum geschah und sich unbeeindruckt vom Wahnsinn des Lebens zeigten. Was für eine berührende und tolle Erfahrung, wenn jemand seine Verletzlichkeit zeigen kann. Ist das nicht vielleicht sogar unsere einzige wahre Stärke? In solchen Menschen fand ich schnell meine Vorbilder und lernte, meine Präsenz zu steuern.
Immer mehr Menschen begreifen dieses Spiel und Muster und erkennen, dass unser äußeres Leben eine Reflexion unseres Inneren ist. Statt sich auf ständiges Drama einzulassen und Geschichten immer und immer zu wiederholen und damit auch unsere inneren Dramen in der Endlosschleife abzuspielen, denken wir um. Niemand muss mehr in seiner inneren Sackgasse das Wenden in 80-Zügen lernen. Es geht viel leichter:
Schaut Euch bewusst Situationen und Muster an, die sich im Leben wiederholen und schreibt auf, was Euch dabei begegnet. Wie fühlt Ihr Euch damit? Was will Euch diese Situation sagen?
Wie viel Bedeutung messt Ihr Äußerlichkeiten bei und warum? Gerade für die Themen Selbstwert und Selbstachtung ist das ziemlich spannend. Worauf richten wir unsere Aufmerksamkeit und was fehlt uns innerlich diesbezüglich?
Begegnet Euch wieder eine Drama-Geschichte des Alltags, lasst sie einfach mal an Euch vorbeiziehen. Richtet die Aufmerksamkeit auf etwas Schönes, steigt nicht ein in den Klatsch der anderen. Bleibt bei Euch und in Eurer Mitte.
Lasst Verunsicherung zu - Am Anfang ist es ungewohnt und komisch, einen anderen Weg einzuschlagen. Das ist völlig normal und gehört dazu. Lasst zu, dass das Neue in Eurem Leben Euch auch etwas verunsichern darf. Es ist spannend und ein Abenteuer, sich auf etwas Neues einzulassen.
Es ist okay, keine Antworten zu haben. Wir sind im Alltag immer darauf trainiert, auf alles eine Antwort zu haben. Doch so ist das Leben nicht. Es möchte entdeckt, gespürt, wahrgenommen werden. Bringt Euch in diesen Zustand, nichts zu wissen.