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Braucht man ein Worst Case Scenario?


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Habt Ihr eigentlich ein Worst-Case-Scanario? Nachdem ich letztens lang und wild mit einem Freund über das Thema diskutiert habe, ob man im Leben einen Plan-B braucht, ist mir bewusst geworden, dass ich nie wirklich über Alternativen nachgedacht habe.

Etwas zu machen und dabei den Gedanken an einen zweiten, völlig anderen Lebensplan oder eine Hintertür zu haben, fühlte sich für mich nie stimmig an. Wenn ich etwas tue, konzentriere ich mich auf genau das und gebe meine Kraft und Energie hinein. Das hat nichts damit zu tun, dass bei mir immer alles wie am Schnürchen gelaufen ist. Ganz im Gegenteil. Ich habe mehrere Hefteinstellungen als Redakteurin mitgemacht, mein Vertrag wurde betriebsbedingt plötzlich doch nicht verlängert und so weiter. Es gab zahlreiche Optionen in meinem Leben, an denen ich mir hätte sagen können: Ich schule um und mache etwas völlig anderes. Oder ich gehe halt kellnern (vielleicht in Buenos Aires?!), wenn alle Stricke reißen. Doch es ging immer weiter. Und es wurde besser.

Aus dem ein oder anderen Grund wusste ich, dass ich in einem Bereich arbeite, der wie für mich geschaffen ist. Dass ich es liebe zu kommunizieren, zu schreiben, zu sprechen, mich auszutauschen und über das Wort Inhalte und Wissen zu vermitteln. Es ist nicht so sehr die Branche, in die ich Vertrauen habe als die Qualität des Schreibens und der Kommunikation ganz allgemein. Mich macht es glücklich, die Geschichten von Menschen zu erzählen und es gibt Worte, deren Aussprache mir totale Freude bereiten. So gesehen habe ich vielleicht eine Affäre mit Worten…

Dass ich im letzten Jahr meine Liebe zur Kommunikation mit meinem Sein und meinen Lebenserfahrungen gekoppelt habe und das Retreat daraus entstanden ist, war eine logische Schlussfolgerung und ergänzt sich. Ich tue das, was ich liebe, arbeite hart dafür und weil ich so glücklich damit bin und es mir solche Freude bereit, gehe ich ganz einfach nicht davon aus, dass ich einen anderen Plan im Leben brauche. Oder nicht von dem leben kann, was ich tue und liebe. Meine Philiosophie lautet eher: Arbeite hart, kick ass und habe Freude an allem, was du tust!

Manch einer mag das als vermessen, naiv oder kurzsichtig ansehen und argumentiert mit der beruflichen Unsicherheit der heutigen Zeit. Ich kann den Standpunkt nachvollziehen und natürlich gibt es auch bei mir Phasen, in dene ich mehr oder weniger Geld verdiene. Doch ich frage mich, wie glücklich ein Leben macht, bei dem man davon ausgeht, dass das, was man zu tun liebt, langfristig nicht reicht und einen Lebensunterhalt finanziert. Viel spannender ist es doch zu forschen, was einen noch zurückhält, in seinem Job alles zu erreichen, was man sich wünscht. Wo hakt es noch? Was sehe ich noch nicht? Wie kann ich erfolgreicher werden mit meinen Qualitäten? Bin ich bereit für einen Ortswechsel? Bilde ich mich persönlich weiter, auch wenn mein Arbeitgeber mir ein solches Angebot nicht macht? Wie viel bin ich mir selbst Wert und bereit in mich zu investieren? Und tue ich das gerne oder nur zähneknirschend? Sollte das nicht der Plan sein - vorausgesetzt, man ist grundsätzlich glücklich mit dem, was man tut?

Ein Alternativplan mag ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, keine Frage. Doch er richtet eben automatisch den Fokus auf die Möglichkeit, dass Plan A einfach nicht klappt, nicht ausreicht, irgendwann eben an die Wand gefahren wird. Diese Option schaffen wir damit - in unseren Gedanken. Und das was wir denken und wie wir uns fühlen, schafft unsere Realität. Zweifel waren noch nie gute Ratgeber.

Ich finde das Thema super spannend und würde gerne wissen, wie Ihr damit umgeht und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt!

Bild via I am Carisu

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